Bearbeitet am: 01. August 2016
Seit etwa 4 Wochen bin ich nun wieder zurück in Deutschland. Das ist alles ziemlich krass.
Ich möchte euch ein bisschen davon erzählen, wie es ist, wieder zurück zu sein.
Also nach einem Jahr Lateinamerika gibt es natürlich Dinge, die man eigentlich sein Leben lang als normal empfand, die einem in Deutschland zurück dann aber plöztlich ins Auge stechen. So zum Beispiel beobachteten wir schon aus dem Flugzeug die typischen deutschen Autobahnen, Kleinstädte und rote Ziegeldächer. Am Frankfurter Flughafen liefen wir dann an einer Bäckerei vorbei, wo uns sofort die Brezel durch einen himmlischen Geruch wieder ins Gedächtnis schoss. Und ja, es war etwas seltsam, dass plötzlich wieder viele Menschen um uns herum Deutsch sprachen.
Nachdem ich von meiner Familie abgeholt wurde, und wir (mein Bruder, beste Freundin & Kumpel) dann zu viert ins Auto kletterten, fand ich das erstmal total seltsam, dass mein Bruder am Steuer saß. "Ich bin vor einem Jahr auch schon alleine gefahren!" -Stimmt. Hatte ich vergessen und bin ich nur nicht mehr gewohnt, haha.
weitergeschrieben/Nachtrag vom: 04.09.2016
Da ich ja gegen 21 Uhr in Hamburg gelandet bin, war es auch total seltsam, dass es um diese Uhrzeit noch hell war, es kam mir von der Helligkeit vor, als wäre es nachmittags in Argentinien. Der Rückweg im Auto war seltsam, irgendwie war ich total überwältigt von allem. Ich habe mich gefühlt, als wäre ich "mit der Tür ins Land gefallen". Durch die Straßen von Hamburg zu fahren war komisch, irgendwie gab es so viele Orte, die man simpel vergessen hatte. Als wir dann in Buxtehude ankamen, war plötzlich alles wieder da, vertraut und heimisch, wie immer. Ich habe mich so zufrieden gefühlt.
Es war ein schwüler Tag gewesen, nun war es grau und bewölkt, der frische norddeutsche Wind hatte die Hitze des Tages schon wieder etwas weggeblasen. Sonntag Abend 22 Uhr, die Straßen waren beinahe leer, Läden zu, nicht viele Menschen unterwegs; und ich bekam die Illusion, als hätte dieser Ort ein Jahr lang in meiner Abwesenheit geschlafen, und müsse jetzt erst einmal wieder aufwachen. Umd ich dachte mir: Hey Heimat, hier bin ich, wieder bei dir, ich bin bereit!
Montag morgen weckte mich meine Mutter nach einer sehr langen Nacht, wir sind aufgestanden, haben gefrühstückt, alles war so ein bisschen als wäre ich nie weg gewesen. Als ich mittags mit zwei Freundinnen in die Stadt zum Döneressen gegangen bin, musste ich mich erst einmal wieder an Sommer gewöhnen: Erstens war mir einfach total warm (ich kam ja ausm Winter!), zweitens war alles so grün! (An das viele Grün habe ich mich gefühlt noch immer nicht gewöhnt)
Die nächsten Tage waren einfach nur schön, es ist so toll, wieder Zuhause zu sein, und viele geliebte Menschen nach langer Zeit endlich wieder in die Arme schließen zu können.
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