Wir waren letztes Wochenende wieder mit den Pfadfindern unterwegs. Morgens um Acht ging es mit dem Bus auf nach Río Ceballos, wo der Bus dann mit uns in die Sierras verschwand, bis er in einer engen Kurve am Berghang stecken blieb und wir einen kurzen Moment der Panik erleben durften als die Räder durchdrehten beim Versuch doch noch diese Wendung raufzuklettern und der Bus bei diesen Versuchen immer wieder nach hinten Richtung Bergkante rutschte. Wunderbar. Wir sind also ausgestiegen, haben unsere Rucksäcke aufgesetzt und die letzten 3 Kilometer lieber zu Fuß gegangen anstatt am nächsten Tag in den Nachrichten zu erscheinen mit dem Titel "lauf-faule Pfadfinder sterben in Bus weil dieser vom Berg abrutschte".
Auf dem Weg sah man schon richtig schöne Ausblicke und wir waren alle sehr guter Stimmung. Unsere Berghütte, in der wir schliefen, war auch sehr schön. Dort "oben" gibt es nämlich Nachtfrost und da ist die Nacht im Zelt doch nicht das allerbeste.
Angekommen haben wir uns ein bisschen gestärkt für die anstehende Wanderung und dann ging es auch schon los. Erst noch auf Wegen und dann auf immer schmaler werdenden Trampelpfaden machten wir uns auf den Weg zur eigentlichen Wanderroute die im Tal am Fluss losging. Etwa 2 Stunden gingen wir also am Flussufer (nun im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein) und mussten immer wieder den Fluss überqueren, was aber kein Problem ist dank dem steinigen Untergrund, hier findet man immer ein paar überhalb des Wassers auf die man treten kann. Ich war die ganze Zeit völlig fasziniert von der Schönheit und die Wanderung hat auch riesig Spaß gemacht, wir haben etliche Fotos gemacht und man konnte immer mit Vorder- und Hinterfrau/-mann schnacken. Die Höhepunkte waren: nach den ersten zwei Stunden kamen wir an einen kleinen Wasserfall ("cascada de los hornillos) wo wir auch Mittagspause machten. Dann sind wir einige Berge raufgeklettert und auch wieder runter (dabei lernte ich wie toll so ein Wanderstock ist). Und schließlich kamen wir auf einem Höhenplateu an, wo man einen richtig tollen Ausblick hatte. Ich war total fasziniert von der schönen Weite und dem Ausblick. Ich liebe die Berge hier so sehr, für mich als Norddeutsche war ja vorher der Elbdeich mit seinen 8 Metern die größte Erhebung.
Abends haben wir Karten über den Wanderweg gezeichnet, Sketches eingeübt, gekocht und gegessen und anschließend unsere Sketche über die Geschehnisse der Wanderung vorgeführt. Das war einfach richtig lustig, mit Songs und dramatischen Szenen :D
Die Nacht ließ sich unter 4 Decken gut durch schlafen und nach dem typischen Frühstück (mate cocido und criollos) haben wir noch eine schnelle Runde Karten gespielt bevor wir raus gegangen sind, wo wir Holz gesucht und verschiedene Feuer aufgebaut haben, und jede Gruppe ihr Feuer und seine Vor-/Nachteile erklärt hat. Sehr interessant! Wir haben noch ein paar Spiele gespielt und anschließend ging es für mich in die Küche zum Mittagessen kochen. Wir haben 'pastel de papas' gemacht, das ist Hackfleisch mit Karotten, Zwiebeln und Ei und Kartoffelbrei oben drauf. Und da ein Junge Geburtstag hatte, wurde schnell noch eine provisorische Torte gezaubert.
Gegessen haben wir draußen in der Sonme, mittlerweile war es schon richtig schön warm.
Nachmittags haben wir noch eine Rückmeldungen-Runde gemacht, bei der sich heraus stellte, dass wir alle ein ziemlich perfektes Wochenende hatten. Glücklich und zufrieden marschierten wir zurück bis ins "Tal" wo uns der Bus mach Hause brachte.
Ich hatte so ein traumhaftes Wochenende, wo man sich wünscht, dass jeder Moment unendlich sei. Leider geht das ja nicht, aber immerhin habe ich alle diese Momente genossen und die Erinnerungen bleiben für immer in meinem Herzen.
Nächste Woche habe ich endlich meine Promesa, die Zeremonie in der ich zur wirklichen Pfadfinderin gemacht werde und mein Versprechen gebe. Ich freue mich schon riesig.
Jetzt die viieelen Fotos ↓↓↓
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