So viel Freizeit, wie ich hier in meinen Sommerferien habe, bleibt mir auch gut Zeit, um über vieles nachzudenken, mit anderen darüber zu diskutieren und wertvolle Erkenntnisse zu erfahren.
Um einfach mal ganz stumpf ein bisschen von all dem aufzulisten: Ich habe für mich bemerkt dass...
...man seinen eigenen Weg gehen muss. Und dem Druck, in die Gesellschaft reinzupassen, entgehen. Damit meine ich jetzt nicht, dass man Mist bauen soll, sondern einfach das tun soll, womit man sich gut fühlt. Ich meine der Sinn desLebens ist doch nicht, einen Geldhaufen zu erschaufeln und seine Kinder im schicken Mercedes vom netten Einfamilienhaus in der ruhigen Kleinstadt zum Tennis zu kutschieren und einen auf "alles super hier" zu machen. Da bevorzuge ich ein etwas chaotischeres aber aufregenderes Leben, dass mir wirklich Spaß bringt. Klaro, von irgendwas muss man leben, aber wo ein Wille, da ein Weg.
...in Europa irgendwie teilweise ein ziemlicher Druck des Perfektionismus herrscht. Alle wollen gut sein. Aber ist das wirklich das worum es geht? Dadurch entsteht so viel Stress, dabei kann das Leben so viel lockerer und schöner laufen. Ich bin glücklich mal alles aus einem anderen Winkel zu sehen zu bekommen.
...die Welt irgendwie riesig groß ist, aber so erreichbar für uns sein kann. Und ich hab so viel Lust sie zu entdecken, jetzt wo ich Leute aus verschiedenen Ländern kennengelernt hab.
...auch wenn wir alle aus anderen Ländern, Kulturen und Familien kommen, haben wir Menschen erstaunlich viel gemein.
...Zeit irgendwie total am Rennen ist und umso älter ich werde, desto mehr ich das Gefühl für Zeit verliere.
Und Zuhause habe ich (auch wenn ich es hier liebe) ebenfalls zu schätzen gelernt. Aber über das ganze Thema werde ich besser erst schreiben, wenn ich mir sicher bin, wie ich dazu stehe, momentan sind es nur so wirre Gedanken in meinem Kopf.
Ich merke auf jeden Fall, dass ich jetzt von einer ganz anderen Blickrichtung auf die Welt und das Leben schaue. Noch bin ich mir nicht sicher, inwiefern genau ich jetzt Dinge anders sehe, aber ich merke jetzt schon, dass diese Erfahrungen meinen Blick verschoben haben. Ich sehe die Wucht an Möglichkeiten, die mir greifbar sind. Die vielen Orte, die entdeckt werden wollen, aber ich möchte nun nicht mehr nur reisen und kennenlernen, sondern verstehen. Nicht nur ansehen, sondern reinsehen. Es ist so toll, ein Land nicht nur aus dem Winkel des Touristen zu sehen, sondern es wie ein Einheimischer zu beleben. Zuzuhören seinen Leuten, von ihnen zu lernen und mit ihnen teilen. (Ich spüre gerade echt Druck in mir, bzw. spüre ich Gedanken und habe Angst, sie nicht vernünftig ausgedrückt zu bekommen, aber ich bin dabei) Es ist so interessant, was sie dir dann erzählen, wenn die Distanz zwischen Tourist und Native wegfällt, so ehrliche Gespräche kommen da zusammen. Das sind Dinge, die ich in meinem Leben nicht mehr missen möchte. Und auch dort beginnt eine gewisse Angst vor dem Heimkommen.
Auch über mich, und das was ich im Leben will, bin ich am Lernen und es fühlt sich gut an. Und ich bin so so glücklich, noch einmal ein Jahr einfach das Leben genießen zu dürfen, bevor ich zurück nach Deutschland muss, ins Gymnasium wo ich für ein gutes Abitur strampeln werde. Auch wenn ich noch nicht herausgefunden habe, was ich aus meinem Leben genauer machen werde, bin ich nun in der Ansicht entspannter. Denn ich werde mich einfach durchs Leben leiten lassen, ich vertraue mir da und das wird schon was werden. Man muss nicht alles durchplanen, damit es gut wird. Ich werd mal sehen was die nächsten zwei Jahre bringen und dann meinen Weg weiter hopsen. Irgendwie scheint mir diese Basis aus deutscher Planungsbedurft, die ich habe, kombiniert mit Spontanität, ein bisschen Köpfchen und Lust aufs Leben und die Welt ein guter verlässlicher Wegweiser. Ganz offensichtlich weiß ich noch nicht, wohin er mich führen wird, aber ich nehme jetzt einfach mal das Wort "Selbstvertrauen" in den Mund und freue mich auf die Zukunft, anstatt sie zu fürchten. Ich will nicht mehr rein fallen ins Muster, mittlerweile bin ich überzeugt vom anderen Weg.
Bis vor kurzem hatte ich noch Angst vor der Zukunft, aber umso mehr ich darüber nachdenke, desto ruhiger bleibe ich und lächle zuversichtlich in mir.
Samstag, 30. Januar 2016
#63 Zwischen zwei Zuhausen - living abroad experience
Oft werde ich hier gefragt: "Sag mal, vermisst du dein Zuhause gar nicht?" Die Antwort darauf ist einfach und kompliziert zugleich.
"Ja, aber..." Manchmal wünscht man sich natürlich nach Hause. Einfach mal wieder seine deutsche Familie sehen, umarmen und richtig bei ihnen sein. Mit den Freunden einen lustigen Abend verbringen. Mal wieder die vielleicht hier nicht weitergeführten Hobbies, das heimische Essen und selbstständig sein (im Sinne von, du weisst, wie es Zuhause abgeht und musst dir nicht alles erklären lassen).
Und nun kommt das ABER. Ich habe hier eine ganz wunderbare zweite Familie gewonnen, die mich auch mal in den Arm nimmt und mir Liebe gibt, was das ganze etwas "weniger schlimm" macht. Und auch Freunde habe ich gefunden. (Natürlich ist es nicht die selbe tiefgehende Freundschaft, die man mit den Leuten von Zuhause hat, aber wie auch in nur 6 Monaten?) Dann erlebe ich hier eine großartige Herzlichkeit der Leute, dass ich wirklich willkommen bin, und man spart hier auch nicht daran, anderen zu sagen, wie gern man sie hat. Da fühlt man sich, obwohl man so weit von Zuhause weg ist, geliebt und nicht fremd. Außerdem kommen dann die schönen Erlebnisse hinzu, die dich einfach glücklich machen, die nimmst du deutlicher wahr. Du bist stolz auf dich selbst, weil du viel viel dazu lernst, jeden Tag, jede Woche. Und es gibt viele neue Sachen, Orte, Speisen, Bräuche kennenzulernen. Das macht einfach Spaß, da denkst du gar nicht so viel an das was dir fehlt. Und dann ist da auch noch einfach der Fakt, dass es wirklich nur ein Jahr ist. Und dann hast du alles in Deutschland wieder und die Erfahrung zeigt, dass sich Zuhause weniger ändert als du selbst. Es war so viel leichter, Deutschland voller Aufregung zu verlassen und sich scheinbar "ins Abenteuer zu stürzen", als das Leben, was du dir im Ausland gerade aufgebaut und zu lieben gelernt hast, für immer aufzugeben. Und in der Ansicht muss ich einfach immer sagen: "Man sollte diese wertvolle Zeit nicht mit Vermissen verschwenden, sondern einfach so gut wie möglich genießen.
"Ja, aber..." Manchmal wünscht man sich natürlich nach Hause. Einfach mal wieder seine deutsche Familie sehen, umarmen und richtig bei ihnen sein. Mit den Freunden einen lustigen Abend verbringen. Mal wieder die vielleicht hier nicht weitergeführten Hobbies, das heimische Essen und selbstständig sein (im Sinne von, du weisst, wie es Zuhause abgeht und musst dir nicht alles erklären lassen).
Und nun kommt das ABER. Ich habe hier eine ganz wunderbare zweite Familie gewonnen, die mich auch mal in den Arm nimmt und mir Liebe gibt, was das ganze etwas "weniger schlimm" macht. Und auch Freunde habe ich gefunden. (Natürlich ist es nicht die selbe tiefgehende Freundschaft, die man mit den Leuten von Zuhause hat, aber wie auch in nur 6 Monaten?) Dann erlebe ich hier eine großartige Herzlichkeit der Leute, dass ich wirklich willkommen bin, und man spart hier auch nicht daran, anderen zu sagen, wie gern man sie hat. Da fühlt man sich, obwohl man so weit von Zuhause weg ist, geliebt und nicht fremd. Außerdem kommen dann die schönen Erlebnisse hinzu, die dich einfach glücklich machen, die nimmst du deutlicher wahr. Du bist stolz auf dich selbst, weil du viel viel dazu lernst, jeden Tag, jede Woche. Und es gibt viele neue Sachen, Orte, Speisen, Bräuche kennenzulernen. Das macht einfach Spaß, da denkst du gar nicht so viel an das was dir fehlt. Und dann ist da auch noch einfach der Fakt, dass es wirklich nur ein Jahr ist. Und dann hast du alles in Deutschland wieder und die Erfahrung zeigt, dass sich Zuhause weniger ändert als du selbst. Es war so viel leichter, Deutschland voller Aufregung zu verlassen und sich scheinbar "ins Abenteuer zu stürzen", als das Leben, was du dir im Ausland gerade aufgebaut und zu lieben gelernt hast, für immer aufzugeben. Und in der Ansicht muss ich einfach immer sagen: "Man sollte diese wertvolle Zeit nicht mit Vermissen verschwenden, sondern einfach so gut wie möglich genießen.
Dienstag, 26. Januar 2016
#62 Inkens erfolgreicher Gemüsekauf
Kleine Geschichte vom heutigen Abend, die ich eben mal aufschreibe, während ich einen Teller Paprika esse.
20:15 Uhr, Inkens Gastmutter kommt müde von der Arbeit nach Hause und möchte eigentlich nur noch ins Bett. Da Inken aber noch nicht zu Abend gegessen hat, fragt sie sie, ob sie nicht losgehen und sich etwas kaufen möchte, damit sie sich einen Salat oder so machen kann. Also macht Inken sich auf den Weg zu einem grooßen Obst- und Gemüseladen, der viele tolle Sachen hat. Dort angekommen stellt sie fest, dass er leider geschlossen hat, weil die Besitzer im Urlaub sind. Also läuft die die Straße weiter runter bis zum nächsten Laden. Dieser hat allerdings nicht wirklich das, was Inken möchte, deshalb beschließt sie, nur eine grüne Paprika. Da hier aber keine Selbstbedienung angesagt ist, stellt sie sich an den Tresen, bis die Verkäuferin sie fragt, was sie gerne haben möchte. Und in ausgerechnet dem Moment entfällt Inken das Wort für Paprika und sie zeigt unbeholfen auf das Gemüseregal und sagt: "Gib mir bitte eins von dem." Etwas verwirrt kommt die Verkäuferin hinter der Theke hervor, fragt: "Was möchtest du meine Liebste?" und geht mir ihr zum Gemüseregal, wo sie erneut auf die grüne Paprika zeigt und sagt: "Dasda bitte." Die Verkäuferin hebt die Paprika hoch, schaut Inken in die Augen und sagt langsam "pimentón verde?" als spräche sie mit einem unterzivilisierten Teenager, der noch nie Paprika gegessen hat. Inken fühlt sich seltsam und es ist ihr etwas peinlich, aber das sind eben so Sachen, die diesen Austauschschülern passieren... Auf dem Rückweg wollte sie in einem anderen Laden eigentlich noch ein paar andere Gemüse kaufen, aber auch dieser wsr geschlossen und da es schon spät war kehrte sie mit ihrer einen Paprika heim und aß diese dann zum Abendbrot.
Ende
Also bevor sich jetzt irgendwer Sorgen macht, dass es hier kein Essen im Haus gibt, da liegt ihr falsch, ich hätte auch was anderes noch essen können, aber wer mich kennt, weiß dass ich manchmal einfach eine Paprika (oder Gurke oder Karotten) einfach so esse. :-)
20:15 Uhr, Inkens Gastmutter kommt müde von der Arbeit nach Hause und möchte eigentlich nur noch ins Bett. Da Inken aber noch nicht zu Abend gegessen hat, fragt sie sie, ob sie nicht losgehen und sich etwas kaufen möchte, damit sie sich einen Salat oder so machen kann. Also macht Inken sich auf den Weg zu einem grooßen Obst- und Gemüseladen, der viele tolle Sachen hat. Dort angekommen stellt sie fest, dass er leider geschlossen hat, weil die Besitzer im Urlaub sind. Also läuft die die Straße weiter runter bis zum nächsten Laden. Dieser hat allerdings nicht wirklich das, was Inken möchte, deshalb beschließt sie, nur eine grüne Paprika. Da hier aber keine Selbstbedienung angesagt ist, stellt sie sich an den Tresen, bis die Verkäuferin sie fragt, was sie gerne haben möchte. Und in ausgerechnet dem Moment entfällt Inken das Wort für Paprika und sie zeigt unbeholfen auf das Gemüseregal und sagt: "Gib mir bitte eins von dem." Etwas verwirrt kommt die Verkäuferin hinter der Theke hervor, fragt: "Was möchtest du meine Liebste?" und geht mir ihr zum Gemüseregal, wo sie erneut auf die grüne Paprika zeigt und sagt: "Dasda bitte." Die Verkäuferin hebt die Paprika hoch, schaut Inken in die Augen und sagt langsam "pimentón verde?" als spräche sie mit einem unterzivilisierten Teenager, der noch nie Paprika gegessen hat. Inken fühlt sich seltsam und es ist ihr etwas peinlich, aber das sind eben so Sachen, die diesen Austauschschülern passieren... Auf dem Rückweg wollte sie in einem anderen Laden eigentlich noch ein paar andere Gemüse kaufen, aber auch dieser wsr geschlossen und da es schon spät war kehrte sie mit ihrer einen Paprika heim und aß diese dann zum Abendbrot.
Ende
Also bevor sich jetzt irgendwer Sorgen macht, dass es hier kein Essen im Haus gibt, da liegt ihr falsch, ich hätte auch was anderes noch essen können, aber wer mich kennt, weiß dass ich manchmal einfach eine Paprika (oder Gurke oder Karotten) einfach so esse. :-)
Dienstag, 19. Januar 2016
#61 HALBZEIT
Halbzeit! Wooooow!!! 173 Tage seit Abflug vergangen, 173 Tage bis ich wieder in Deutschland lande!
Ich weiß gar nicht, was ich davon halten soll, ob es mir Angst macht, dass 50% meiner Zeit hier schon futsch sind, oder mich freuen soll, weil weniger fehlt bis zum großen Heimkommen. Auch wenn ich in manchen Momenten mich vielleicht nach Deutschland wünschen würde, ist glaub ich doch eher das erste der Fall. Denn mein Leben in Deutschland habe ich für immer, aber wenn ich hier gehe, dann lasse ich dieses Leben für immer zurück, auch wenn ich zurück kehren kann werde ich nie wieder hier zur Schule oder in meine scout Gruppe gehen, weil das alles Sachen sind, die nur jetzt für mich da sind. Kein Tag wird sich jemals wiederholen und hier erstrecht nicht. Und wenn ich dann irgendwann wieder hierher komme und alle besuche, es wird nicht so sein wie jetzt. Wir werden nicht mehr young and wild and free, 16 Jahre alt sein und noch keine Verantwortung im Leben haben. Also: Hier und Jetzt. Ordentlich ausnutzen und genießen.
Ich weiß, dass nun wieder ein Moment für mein sentimentales Gebrabbel wäre, aber ich habe gerade gar nix in der Richtung zu sagen. (Und alle meine Leser freuen sich haha)
Ich bin mitten in meinen Sommerferien, die ersten längeren Ferien seit 2014 (da ich die letzten Sommerferien in Deutschland ja huppsi, schon in der Schule hier war) obwohl ja eigentlich mein ganzes Leben hier bisschen was von Ferien hat.
Ich verbringe weniger Zeit als gedacht im Pool, treffe mich viel mit August, genieße lange Nächte mit meinen Freunden und mache mir manchmal einfach einen entspannten Tag Zuhause, wenn ich am Vortag mal wieder ein bisschen wenig geschlafen oder zu viel Sonne abgekriegt habe.
Ich bin fast täglich mit dem Bus irgendwo hin unterwegs, was ich total liebe, keine Ahnung weshalb ich hier so auf Busfahren stehe :D Mittlerweile ist nun auch richtiger Sommer hier, sprich es sind jeden Tag mindestens 30, wenn nicht sogar 35 Grad und ich lerne die Klimaanlage Zuhause sehr zu schätzen. Umso schöner ist es deshalb, nachts in der Kühle draußen zu sein. Eins weiß ich jetzt schon: Den nächsten Winter in Deutschland werde ich ganz besonders erleben :D denn der "Winter" hier ist ja nicht so wirklich kalt (ich erwähne mal eben dass ich in der einen Jahreszeit alles zwischen -2 und 34ºC erlebt habe. Waren dann aber meistens so 10-15ºC)
Vielmehr fällt mir jetzt auch gar nicht ein. Ich hoffe, dass es euch genauso gut geht wie mir,Iich schicke euch liebste Grüße ♥
Ich weiß gar nicht, was ich davon halten soll, ob es mir Angst macht, dass 50% meiner Zeit hier schon futsch sind, oder mich freuen soll, weil weniger fehlt bis zum großen Heimkommen. Auch wenn ich in manchen Momenten mich vielleicht nach Deutschland wünschen würde, ist glaub ich doch eher das erste der Fall. Denn mein Leben in Deutschland habe ich für immer, aber wenn ich hier gehe, dann lasse ich dieses Leben für immer zurück, auch wenn ich zurück kehren kann werde ich nie wieder hier zur Schule oder in meine scout Gruppe gehen, weil das alles Sachen sind, die nur jetzt für mich da sind. Kein Tag wird sich jemals wiederholen und hier erstrecht nicht. Und wenn ich dann irgendwann wieder hierher komme und alle besuche, es wird nicht so sein wie jetzt. Wir werden nicht mehr young and wild and free, 16 Jahre alt sein und noch keine Verantwortung im Leben haben. Also: Hier und Jetzt. Ordentlich ausnutzen und genießen.
Ich weiß, dass nun wieder ein Moment für mein sentimentales Gebrabbel wäre, aber ich habe gerade gar nix in der Richtung zu sagen. (Und alle meine Leser freuen sich haha)
Ich bin mitten in meinen Sommerferien, die ersten längeren Ferien seit 2014 (da ich die letzten Sommerferien in Deutschland ja huppsi, schon in der Schule hier war) obwohl ja eigentlich mein ganzes Leben hier bisschen was von Ferien hat.
Ich verbringe weniger Zeit als gedacht im Pool, treffe mich viel mit August, genieße lange Nächte mit meinen Freunden und mache mir manchmal einfach einen entspannten Tag Zuhause, wenn ich am Vortag mal wieder ein bisschen wenig geschlafen oder zu viel Sonne abgekriegt habe.
Ich bin fast täglich mit dem Bus irgendwo hin unterwegs, was ich total liebe, keine Ahnung weshalb ich hier so auf Busfahren stehe :D Mittlerweile ist nun auch richtiger Sommer hier, sprich es sind jeden Tag mindestens 30, wenn nicht sogar 35 Grad und ich lerne die Klimaanlage Zuhause sehr zu schätzen. Umso schöner ist es deshalb, nachts in der Kühle draußen zu sein. Eins weiß ich jetzt schon: Den nächsten Winter in Deutschland werde ich ganz besonders erleben :D denn der "Winter" hier ist ja nicht so wirklich kalt (ich erwähne mal eben dass ich in der einen Jahreszeit alles zwischen -2 und 34ºC erlebt habe. Waren dann aber meistens so 10-15ºC)
Samstag, 16. Januar 2016
#60 Iguazú Wasserfälle
Cataratas del Iguazú
"Capataparapatapas"
Ich hatte letztes Jahr (man, das klingt lange her vor!) das Glück, die Wasserfälle von Iguazú kennenzulernen. Erhlich gesagt, weiß ich gar nicht so recht, was ich da jetzt groß zu schreiben soll. Iguazú ist eines der "neuen 7 Weltwunder der Natur" und zwar total berechtigt. Es ist einfach unglaublich schön, beeindruckend aber auch ein bisschen beängstigend wie sich da gigantische Wassermassen herunter stürzen.


Viele kennen die Iguazú-Fälle leider nicht, obwohl es die Größten der Welt sind! Auf einer Breite von insgesamt 2700m (!!!) stürzt sich der Río Iguazú auf der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien bis zu 82m in 20 großen und 255 kleineren Fällen in die Tiefe. Ein ordentliches Spektakel also!
Als wir dort waren hatte der Fluss aufgrund reichlicher Regenfälle seehr viel Wasser, wodurch es besonders wild war.
Zuerst sind wir in einem kleinen Tucker-Zug zur "Garganta del diablo" gefahren. Bzw zum Ufer und dann sind wir auf Stegen etwa 1000 Meter über den Fluss dahin gelaufen. Umso näher wir kamen, desto feuchter und windiger wurde es, man hörte das Donnern des Wassers und konnte schließlich auch die Dunst- oder Spritzwasser-Wolke sehen. Man stand auf den Stegen echt so 1 Meter über der Abfallkante, das war echt krass! Es war total laut, aber einfach nur unglaublich!
Ich hatte letztes Jahr (man, das klingt lange her vor!) das Glück, die Wasserfälle von Iguazú kennenzulernen. Erhlich gesagt, weiß ich gar nicht so recht, was ich da jetzt groß zu schreiben soll. Iguazú ist eines der "neuen 7 Weltwunder der Natur" und zwar total berechtigt. Es ist einfach unglaublich schön, beeindruckend aber auch ein bisschen beängstigend wie sich da gigantische Wassermassen herunter stürzen.
noch ist alles ruhig... |
Viele kennen die Iguazú-Fälle leider nicht, obwohl es die Größten der Welt sind! Auf einer Breite von insgesamt 2700m (!!!) stürzt sich der Río Iguazú auf der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien bis zu 82m in 20 großen und 255 kleineren Fällen in die Tiefe. Ein ordentliches Spektakel also!
Als wir dort waren hatte der Fluss aufgrund reichlicher Regenfälle seehr viel Wasser, wodurch es besonders wild war.
Zuerst sind wir in einem kleinen Tucker-Zug zur "Garganta del diablo" gefahren. Bzw zum Ufer und dann sind wir auf Stegen etwa 1000 Meter über den Fluss dahin gelaufen. Umso näher wir kamen, desto feuchter und windiger wurde es, man hörte das Donnern des Wassers und konnte schließlich auch die Dunst- oder Spritzwasser-Wolke sehen. Man stand auf den Stegen echt so 1 Meter über der Abfallkante, das war echt krass! Es war total laut, aber einfach nur unglaublich!
da plumpst das Wasser! |
Danach sind wir dann zu Fuß die Rundgänge im Nationalpark gelaufen, wo man auch sehr schöne Ausblicke auf die Fälle hatte! Teilweise ging man auf Brücken über kleineren Fällen oder direkt daneben, sodass man vom Wasser nass gespritzt wurde. Das war echt erfrischend denn wie ihr euch vorstellen könnt, ist es da oben im Tripenklima ganz gut heiß.
Sonst war der Nationalpark sehr schön und gepflegt und es liefen viele kleine Affen, coaties, rum die etwas nervig waren :D. Und es gab gaaanz viele schöne Schmetterlinge und Vögel.
Und sehr viel Europäer liefen auch rum, das war ganz lustig nach 5 Monaten mal wieder bisschen andere Sprachen zu hören. Meine Familie wollte dauernd von mir wissen, woher diese Person da drüben kommt, welche Sprache spricht die? Das wsr ganz lustig, dann haben wir immer geraten und ich habe mich angeschlichen und gelauscht :D
Freitag, 15. Januar 2016
#59 Argentinien! ...und eben nicht Deutschland
Ich habe gerade in der Küche nen Skorpion gekillt. (Ja das war nicht so cool) Das sind einfach so die Momente, wo ich besonders merke, dass ich in Argentinien und eben nicht in Deutschland bin.
Also um euch mal eben zu beruhigen, das sind keine fetten Skorpione wie wir sie uns vorstellen; flach und klein (3-4cm lang) sind die und auch nicht soo gefährlich. Deshalb darf ich außer im Winter auch nur mit Schuhwerk unterwegs sein. Barfuß drauftreten ist dann nämlich doch nicht so gesund.
Das "eben nicht Deutschland"-Phänomen habe ich hier gelegentlich. Ein paar Beispiele. Wenn ich in Crocs und Jogginghose in der Bushaltestelle stehe und auf den nächsten Bus warte, da Fahrpläne glaube ich nichtmal wirklich existieren und später auf unbefestigten Straßen zum Haus meiner Freundin laufe, bei der ich völlig selbstverständlich ein- und ausgehe.
Oder wenn wir uns im Auto stapeln bis nicht mehr Leute reinpassen.
Wenn es an jeder Tankstelle einen Heisswasser-Automat gibt, damit man auch bloß neues Wasser in den Thermo nachgefüllt werden kann damit wir im Auto alle weiter Mate schlürfen können.
Wenn an jeder Straßenecke Empanadas, Lomos, Choripan und Hamburger verkauft werden.
Und es von Straßenhunden wimmelt.
Und nachmittags in der wunderbaren (hört die Ironie) Siesta einfach mal alle verdammten Läden geschlossen und die Straßen menschenleer sind.
So das wars auch mit dem was mir jetzt spontan einfällt, es gibt noch viel mehr aber ich wollte eigentlich nur schnell was posten weil ich grade dran gedacht habe :-)
Besos♥
Also um euch mal eben zu beruhigen, das sind keine fetten Skorpione wie wir sie uns vorstellen; flach und klein (3-4cm lang) sind die und auch nicht soo gefährlich. Deshalb darf ich außer im Winter auch nur mit Schuhwerk unterwegs sein. Barfuß drauftreten ist dann nämlich doch nicht so gesund.
Das "eben nicht Deutschland"-Phänomen habe ich hier gelegentlich. Ein paar Beispiele. Wenn ich in Crocs und Jogginghose in der Bushaltestelle stehe und auf den nächsten Bus warte, da Fahrpläne glaube ich nichtmal wirklich existieren und später auf unbefestigten Straßen zum Haus meiner Freundin laufe, bei der ich völlig selbstverständlich ein- und ausgehe.
Oder wenn wir uns im Auto stapeln bis nicht mehr Leute reinpassen.
Wenn es an jeder Tankstelle einen Heisswasser-Automat gibt, damit man auch bloß neues Wasser in den Thermo nachgefüllt werden kann damit wir im Auto alle weiter Mate schlürfen können.
Wenn an jeder Straßenecke Empanadas, Lomos, Choripan und Hamburger verkauft werden.
Und es von Straßenhunden wimmelt.
Und nachmittags in der wunderbaren (hört die Ironie) Siesta einfach mal alle verdammten Läden geschlossen und die Straßen menschenleer sind.
So das wars auch mit dem was mir jetzt spontan einfällt, es gibt noch viel mehr aber ich wollte eigentlich nur schnell was posten weil ich grade dran gedacht habe :-)
Besos♥
Donnerstag, 14. Januar 2016
#58 Tschüss 2015 - Hallo 2016
Ich wünsche euch alles Gute für das neue Jahr 2016!
Ich würde ja gerne etwas detaillierter das Jahr reflektieren, aber ich fürchte dafür bin ich erstens zu faul und zweitens ist einfach viel zu viel passiert.
Aber ich will es immerhin versuchen.
Letztes Silvester stand ich mit Finja auf dem Elbdeich und wir blickten in ein Jahr mit viel Veränderung, das wir nicht gemeinsam beenden würden. Ich kann mich noch genau erinnern, wie wir da standen und das Feuerwerk in Hamburg beobachteten und über die Zukunft philosophierten, und darüber wie verrückt Zeit ist.
Und es ist wahr, kaum haben wir uns versehen und schon beginnt 2016, das alles ist nun schon wieder ein Jahr her. Und vermutlich wird es sich wie gestern anfühlen, wenn ich in einem Jahr auf diesen Eintrag zurück blicke
Ok, vamos, was war 2015 so los.
Das Jahr hat auf jeden Fall gut angefangen. Ich war voller Optimismus und richtig gut und ausgelastet, Schule, Reiten, Familie, Freunde, fast alles lief echt gut und ich war richtig glücklich.
Im Januar habe ich meine ganzen Platzierungsunterlagen fertig gemacht und schon vieles organisiert, ein großer Schritt in Richtung Argentinien.
Im Februar haben wir angefangen, den Pooh offiziell einzuspringen. Das war so toll. Meine Güte, wie ich den Bursch vermisse...
Der März war ziemlich rumpelig, aber das werde ich jetzt nicht hier erklären. Ach und wir haben eine schöne Woche in England verbracht. Und die für mich vorerst letzte Bauer sucht Frau Staffel mit Mama, Brudi und Kater genossen.
April? Ehhm was war da so los...? Flüge nach Córdoba wurden gebucht, ich habe den Frühling genossen, war viel mit dem Pony im Wald unterwegs und meine liebe Cara kam mich besuchen.
Mai? Blütenfest, Hafengeburtstag, und glaube ich auch noch das Altstadtfest. Sprich ordentlich los gewesen mit meiner verrückten Mädels-Gääng. viel Fotos machen mit Finni. Und Jule und ich waren vviieel mit den Horschis unterwegs und haben unseren Tagesritt gemacht. Und Eddy und ich waren viel im Wald laufen, das war so schön im Sommer.
Im Juni hatte ich mein Vorbereitungsseminar, was einfach nur richtig cool war. Und die anderen drei Wochenenden immer schön Theater- oder Musicalproben. Im Stall habe ich immer meine Texte geübt, während ich die Weide runterlief, weil ich später noch für Klausuren lernen musste. Und nebenbei habe ich schon Unterlagen für mein Visum gesammelt. Und die Zeit wurde knapp und ich begann, die vor-Argentina-to-do-Liste abzuarbeiten. Zum Beispiel habe ich mit Finni unseren Ritt nach Neuwerk gemacht. Aber das Highlight des Monats war definitiv, als ich meine Gastfamilie "bekommen" habe. So stressig das ganze auch klingen mag, ich habs geliebt. Ich mag es einfach, beschäftigt zu sein, besonders wenn ich weiß, wofür ich das alles tue.
Juli: Mein letzter Monat in Deutschland. Endlich durften wir unser DSP-Stück aufführen, was so viel Mühe gekostet hatte, aber das alles so wert war. Ich habe noch nie eine Rolle so geliebt. Und unsere Musik-Theater-Aufführung, die auch unheimlich Spaß gemacht hat. Dann war fast jedes Wochenende irgendwas cooles los, Abschiedsfeiern undso. Mit dem Pooh war ich eigentlich nur noch in Wald, und wenn ich wegen einer der zahlreichen letzten Impfungen nicht durfte, sind wir ein bisschen mit Halsring herumgetüddelt. Ich habe viel Zeit mit Familie und Freunden verbracht, was echt schön war. Zeugnis nach einem echt guten und zufriedenstellenden Schuljahr bekommen, das letzte mal unser traditionelles Currywursten. Ach, generell die ganzen "letzten Male". Dann hatten wir eine tolle Abscheidsfeier und ich hatte ein wunderbare letzte Tage im "alten Leben". Und ein guter Abschied, weniger schmerzhaft als erwartet.
Generell kann ich zur ersten Hälfte sagen, dass ich noch nie so zufrieden war, ich habe mein Leben einfach richtig genossen und ausgelebt, vermutlich weil ich genau wusste, dass ich es danach für 1 Jahr nicht haben würde. Man sagt ja immer "wenns am schönsten ist, soll man aufhören"; und ich glaube ich habe ziemlich diesen Zeitpunkt erwischt, um zu gehen. Ich habe mein Leben "in its fullest" gelebt und geliebt und trotzdem war ich so besessen darauf, alles hinter mir zu lassen. Ich bin schon so ne Verrückte.
So, 2. Hälfte. Hello from the other side.
Juli: Aufregende lange Reise und ein schönes Orientierungsseminar mit vielen coolen Leuten. Erste Eindrücke in der Heimat für die nächsten 12 Monate.
Im August habe ich meinen Geburtstag mal ganz anders verbracht, und kam endlich zu meiner Familie für die nächsten 11 Monate, die ich schon bald seeehr lieb gewann. Ein Monat voller Emotionen, Eindrücke, und viel gelernt habe ich definitiv. Ich wurde bestens aufgenommen und habe angefangen, mich hier in Argentinien einzuleben. Ich habe bei den Pfadfindern angefangen, was definitiv eine der besten Entscheidungen meines ATJ war. Und ich durfte viele schöne Orte und nette Leute kennenlernen.
Im September hatte ich eine tolle Klassenreise und war mit meiner Familie in Entre Ríos, das erste mal auf einer Quince und in der Boliche. Ich habe mit den Mädels aus meinem Kurs am Dia del estudiante vor der ganzen Schule getanzt, und war das erste im Fußballstadion zum Talleres anfeuern.
Der Oktober verging irgendwie im Flug. Ich hatte schöne Nächte auf Quinces, war im Stadion, schrieb in der Schule erfolgreich Tests mit. Wir haben die Pool-Saison eröffnet und ich habe mit Karate angefangen. Und unsere scout-Olympiade schloss den Monat wunderschön ab.
Im November hatte ich eine wundervolle Reise nach Patagonien, einfach eine richtig tolle Erfahrung, und es war toll, mal die anderen Austauschschüler wieder zu sehen! Und ich habe August da erst so richtig kennengelernt. Sonst war der Monat leider ein bisschen von Heimweh geprägt.
Im Dezember waren die letzten Schultage, an denen wir im wahrsten Sinne des Wortes nix gemacht haben. Dann haben wir und einmal mit ganz vielen ATS bei August getroffen und criollos gebacken. Da im Dezember die Argentinos viel lernen müssen, habe ich mich viel mit August getroffen, und Cara war ein paar Tage bei mir. Mit den Pfadfindern hatte ich mein erstes "Survivaltraining" bei strömendem Regen. Ich war mit meiner Familie an einem wunderschönen Fluss in den Sierras. Dann durfte ich ein ganz anderes Weihnachten erleben und schloss das Jahr mit meiner mir extremst ans Herz gewachsenen Familie im Urlaub in Puerto Iguazu ab.
Ich blicke sehr zufrieden auf das Jahr 2015 zurück, auf viele tolle Momente mit netten Leuten. Ich habe dieses Jahr so unglaublich viel Liebe erfahren, gelernt und erlebt.
Dann bin ich mal gespannt, was 2016 so bringt! :-)
Ich würde ja gerne etwas detaillierter das Jahr reflektieren, aber ich fürchte dafür bin ich erstens zu faul und zweitens ist einfach viel zu viel passiert.
Aber ich will es immerhin versuchen.
Letztes Silvester stand ich mit Finja auf dem Elbdeich und wir blickten in ein Jahr mit viel Veränderung, das wir nicht gemeinsam beenden würden. Ich kann mich noch genau erinnern, wie wir da standen und das Feuerwerk in Hamburg beobachteten und über die Zukunft philosophierten, und darüber wie verrückt Zeit ist.
Und es ist wahr, kaum haben wir uns versehen und schon beginnt 2016, das alles ist nun schon wieder ein Jahr her. Und vermutlich wird es sich wie gestern anfühlen, wenn ich in einem Jahr auf diesen Eintrag zurück blicke
Ok, vamos, was war 2015 so los.
Das Jahr hat auf jeden Fall gut angefangen. Ich war voller Optimismus und richtig gut und ausgelastet, Schule, Reiten, Familie, Freunde, fast alles lief echt gut und ich war richtig glücklich.
Im Januar habe ich meine ganzen Platzierungsunterlagen fertig gemacht und schon vieles organisiert, ein großer Schritt in Richtung Argentinien.
Im Februar haben wir angefangen, den Pooh offiziell einzuspringen. Das war so toll. Meine Güte, wie ich den Bursch vermisse...
Der März war ziemlich rumpelig, aber das werde ich jetzt nicht hier erklären. Ach und wir haben eine schöne Woche in England verbracht. Und die für mich vorerst letzte Bauer sucht Frau Staffel mit Mama, Brudi und Kater genossen.
April? Ehhm was war da so los...? Flüge nach Córdoba wurden gebucht, ich habe den Frühling genossen, war viel mit dem Pony im Wald unterwegs und meine liebe Cara kam mich besuchen.
Mai? Blütenfest, Hafengeburtstag, und glaube ich auch noch das Altstadtfest. Sprich ordentlich los gewesen mit meiner verrückten Mädels-Gääng. viel Fotos machen mit Finni. Und Jule und ich waren vviieel mit den Horschis unterwegs und haben unseren Tagesritt gemacht. Und Eddy und ich waren viel im Wald laufen, das war so schön im Sommer.
Im Juni hatte ich mein Vorbereitungsseminar, was einfach nur richtig cool war. Und die anderen drei Wochenenden immer schön Theater- oder Musicalproben. Im Stall habe ich immer meine Texte geübt, während ich die Weide runterlief, weil ich später noch für Klausuren lernen musste. Und nebenbei habe ich schon Unterlagen für mein Visum gesammelt. Und die Zeit wurde knapp und ich begann, die vor-Argentina-to-do-Liste abzuarbeiten. Zum Beispiel habe ich mit Finni unseren Ritt nach Neuwerk gemacht. Aber das Highlight des Monats war definitiv, als ich meine Gastfamilie "bekommen" habe. So stressig das ganze auch klingen mag, ich habs geliebt. Ich mag es einfach, beschäftigt zu sein, besonders wenn ich weiß, wofür ich das alles tue.
Juli: Mein letzter Monat in Deutschland. Endlich durften wir unser DSP-Stück aufführen, was so viel Mühe gekostet hatte, aber das alles so wert war. Ich habe noch nie eine Rolle so geliebt. Und unsere Musik-Theater-Aufführung, die auch unheimlich Spaß gemacht hat. Dann war fast jedes Wochenende irgendwas cooles los, Abschiedsfeiern undso. Mit dem Pooh war ich eigentlich nur noch in Wald, und wenn ich wegen einer der zahlreichen letzten Impfungen nicht durfte, sind wir ein bisschen mit Halsring herumgetüddelt. Ich habe viel Zeit mit Familie und Freunden verbracht, was echt schön war. Zeugnis nach einem echt guten und zufriedenstellenden Schuljahr bekommen, das letzte mal unser traditionelles Currywursten. Ach, generell die ganzen "letzten Male". Dann hatten wir eine tolle Abscheidsfeier und ich hatte ein wunderbare letzte Tage im "alten Leben". Und ein guter Abschied, weniger schmerzhaft als erwartet.
Generell kann ich zur ersten Hälfte sagen, dass ich noch nie so zufrieden war, ich habe mein Leben einfach richtig genossen und ausgelebt, vermutlich weil ich genau wusste, dass ich es danach für 1 Jahr nicht haben würde. Man sagt ja immer "wenns am schönsten ist, soll man aufhören"; und ich glaube ich habe ziemlich diesen Zeitpunkt erwischt, um zu gehen. Ich habe mein Leben "in its fullest" gelebt und geliebt und trotzdem war ich so besessen darauf, alles hinter mir zu lassen. Ich bin schon so ne Verrückte.
So, 2. Hälfte. Hello from the other side.
Juli: Aufregende lange Reise und ein schönes Orientierungsseminar mit vielen coolen Leuten. Erste Eindrücke in der Heimat für die nächsten 12 Monate.
Im August habe ich meinen Geburtstag mal ganz anders verbracht, und kam endlich zu meiner Familie für die nächsten 11 Monate, die ich schon bald seeehr lieb gewann. Ein Monat voller Emotionen, Eindrücke, und viel gelernt habe ich definitiv. Ich wurde bestens aufgenommen und habe angefangen, mich hier in Argentinien einzuleben. Ich habe bei den Pfadfindern angefangen, was definitiv eine der besten Entscheidungen meines ATJ war. Und ich durfte viele schöne Orte und nette Leute kennenlernen.
Im September hatte ich eine tolle Klassenreise und war mit meiner Familie in Entre Ríos, das erste mal auf einer Quince und in der Boliche. Ich habe mit den Mädels aus meinem Kurs am Dia del estudiante vor der ganzen Schule getanzt, und war das erste im Fußballstadion zum Talleres anfeuern.
Der Oktober verging irgendwie im Flug. Ich hatte schöne Nächte auf Quinces, war im Stadion, schrieb in der Schule erfolgreich Tests mit. Wir haben die Pool-Saison eröffnet und ich habe mit Karate angefangen. Und unsere scout-Olympiade schloss den Monat wunderschön ab.
Im November hatte ich eine wundervolle Reise nach Patagonien, einfach eine richtig tolle Erfahrung, und es war toll, mal die anderen Austauschschüler wieder zu sehen! Und ich habe August da erst so richtig kennengelernt. Sonst war der Monat leider ein bisschen von Heimweh geprägt.
Im Dezember waren die letzten Schultage, an denen wir im wahrsten Sinne des Wortes nix gemacht haben. Dann haben wir und einmal mit ganz vielen ATS bei August getroffen und criollos gebacken. Da im Dezember die Argentinos viel lernen müssen, habe ich mich viel mit August getroffen, und Cara war ein paar Tage bei mir. Mit den Pfadfindern hatte ich mein erstes "Survivaltraining" bei strömendem Regen. Ich war mit meiner Familie an einem wunderschönen Fluss in den Sierras. Dann durfte ich ein ganz anderes Weihnachten erleben und schloss das Jahr mit meiner mir extremst ans Herz gewachsenen Familie im Urlaub in Puerto Iguazu ab.
Ich blicke sehr zufrieden auf das Jahr 2015 zurück, auf viele tolle Momente mit netten Leuten. Ich habe dieses Jahr so unglaublich viel Liebe erfahren, gelernt und erlebt.
Dann bin ich mal gespannt, was 2016 so bringt! :-)
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